Da simmer wieder. Susi ist nicht mehr lange da, deshalb fangen wir so langsam mit unserem Sehenswürdigkeiten-Endspurt an. Letztes Wochenende wollten wir in den Yosemite-Park.
Da braucht man Schneeketten, da das Yosemite-Tal relativ hoch liegt. Deshalb bin ich Freitag abends noch nach Feierabend losgetigert, um Schneeketten zu kaufen. Nachdem ich Susi schon letztes Jahr eine Kette geschenkt hatte, dachte ich, mich zu den erfahrenen Kettenkäufern zählen zu können, und hoffte das ganze schnell, präzise und reibungslos über die Bühne zu bringen. Dass es mehr als 15 Stunden gedauert hat, bis ich dann endlich alles hatte was ich brauchte (Schneeketten und das passende Auto dazu) hat mich ehrlich überrascht. Und das kam so:
Der Schneekettenladen meines Vertrauens war schon zu. Aber selbstbewusst wie ich mittlerweile bin, hab ich einfach angeklopft. Der Typ hat mir aufgemacht, aber nur gemeint dass sie schon zu haben. Mit knallharter Argumentation (zu 5%) und wahrscheinlich reichlich armer-hilfloser-Ausländer-Sympathie-Bonus (zu 95%) konnte ich dann doch noch rein. Allerdings musste ich selbst schauen, obs was passendes gibt. Eine Viertelstunde später war ich sicher, dass die Zahlenkombination, die auf meinen Reifen stand auf keiner der Ketten zu finden war. Also hab ich mich bedankt und bin heim. Dort wollte ich dann im Handbuch des Autos nachlesen ob ich auch andere Größen verwenden kann. Und ratet, was das Handbuch sagt: Es ist ausdrücklich verboten, dieses Auto mit Schneeketten zu betreiben. Es ist zu wenig Freiraum vorhanden, so dass Schneeketten die Bremsen und Federung beschädigen würden. Wenn man ein anderes "Traktionshilfsgerät" verwenden möchte, muss dies (a) ein anderes Wirkprinzip als Schneeketten haben und (b) vom Hersteller für die Verwendung mit diesem Auto freigegeben sein. Wie sowas wohl aussehen könnte? Traktionszauberstäbe? Salzstreuer? Ein Föhn am Unterboden? Saudumm. Und sowas in einem Land, wo die Autos alle nur Sommerreifen haben. Was ich gemacht hätte, wenn ich, der Ingenieur, der das verbockt hat, und Schneeketten zur selben Zeit am selben Ort gewesen wären, sollte ich hier besser nicht ausführen. Jetzt hab ich also so einen Pseudo-Geländewagen (so ein Auto, über dessen kranken Spritverbrauch ich mich total aufregen müsste, wenn ichs nicht selber führe).
So kam es, dass ich mir ein neues Auto besorgen musste, das zu Schneeketten passt, anstatt andersrum. Und danach eben noch Schneeketten kaufen. So kamen wir statt Samstags um 6 erst um halb elf weg. Aber es hat nach vierstündiger Fahrt noch zu einer netten Wanderung im Tal gereicht. Dort kann man Stellenweise zwischen den Rehen oder Hirschen rumlaufen. Das macht Spass. Wieder einmal hab ich bemerkt, dass Susi in Sachen eleganter Bewegung selbst einer Hirschkuh noch was vormacht.
Nach einer Nacht in einem kleinen aber netten Hostel machten wir uns am Sonntag zu unserer Heldentat auf: In nur 3 Stunden machten wir beinahe 1000 Höhenmeter zum oberen Yosemite Wasserfall. Die letzte Stunde davon in tiefen Schneefeldern. War wirklich lustig. Vor allem das Runterkommen. Bilder davon werd ich noch hierherstellen.
Und wenn wir grad schon mal beim Wandern sind: In den Pinnacles waren wir auch noch einmal. Dass es die Susi auch mal erlebt. Dieses mal sogar mit Taschenlampen für die Höhle. Das heißt diesmal war es in der Höhle nicht wirklich dunkel. Dafür halt ein bisschen nass. Bis zu einem halben Meter. Aber wir sind ja wasserdicht. Und so einmal im Monat schadet es gar nix, wenn man die Füße wäscht.
Bis neulich
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vor 3 Jahren
1 Kommentar:
bin ich der/die/das einzige, der/die/das sich dein/Ihr/Euer Blog anguckt???
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