Donnerstag, Dezember 02, 2010

Die Sache mit der Fremdwahrnehmung

Heute mal meine Top 3, wie man rauskriegen könnte, wie man auf andere wirkt:

Platz 3: Man frage seinen kleinen Bruder, wie man so auf andere wirkt. Vorteil: der nimmt kein Blatt vor den Mund. Nachteil: der nimmt kein Blatt vor den Mund.

Platz 2: Man lässt sich beim Psychologen mal analysieren. Vorteil: Ist ein Profi, der kann das. Nachteil: Auf der Couch liegen ist daheim billiger.

Platz 1: Man analysiert fachmännisch, welche Flyer man auf dem Weg zur Mensa so zugesteckt bekommt. Das lässt tief blicken. Und auch darauf, welche man nicht zugesteckt bekommt. Das lässt noch tiefer blicken. Nachdem ich mir seit geraumer Zeit autosuggestiv vor dem Spiegel sage, dass ich wie ein junger Stier ausschaue, war ich schon enttäuscht, dass ich einer der wenigen war, der von den Karlsruhe Engineers (das ist die American Football Mannschaft der Uni), keinen Flyer fürs Probetraining bekommen habe. Aber ein echter Tiefschlag war es, dass während ich unbehelligt vorüberging sogar ein Mädel angesprochen wurde. Vielleicht habe sie ja einen Freund, der in Frage käme... Heute hat mir eine attraktive junge Dame mal wieder einen Flyer zugesteckt. Hab kurz gehofft sie sucht Studenten für eine Modelagentur. War dann aber schnell wieder auf dem Boden der Tatsachen: Sie hat mich zur "Big Ass Party" in einem Karlsruher Klub eingeladen. Und das trotz meiner wohlverhüllenden Winterjacke... Wenn mir morgen in der Mensa einer Haarwuchsmittel verkaufen will, dann geh ich ab nächste Woche beim Bäcker mittagessen.

Montag, Juni 14, 2010

dumm ist...

wenn man beim Wandern im Portola-Redwood feststellt, dass man statt den Wandersocken versehentlich die Skisocken eingepackt hat.
Das hat man davon, wenn man den Koffer selber packt! Aber es war eine neue Erfahrung. Und ich hatte das Gefühl vor Zecken wirklich sicher zu sein. Die wenigen, die sich bei über 30 Grad durch die Wollschicht gearbeitet haben, sind in der Hitze verkocht oder im Schienbein- und Wadenschweiß ertrunken.

Es war gestern ein wirklich schöner Tag, den wir mit einem Besuch in einer urigen Kneipe und einem Sonnenuntergang am Pazifik ausklingen haben lassen. Heute waren wir bei der feierlichen Abschlussveranstaltung der Stanford-Studenten. Gesprochen hat die UN-Botschafterin der USA. War durchaus beeindruckend. Genau, wie das deutsche 4-0, das wir bei einer Art public viewing von Exildeutschen mitverfolgt haben.

Samstag, Juni 12, 2010

Panda-Alarm



Gestern war ich auf dem Weg nach San Francisco. Und hatte mal wirklich einen kreativen Grund, meinen Anschlussflug in Antlanta zu verpassen: Die Maschine von Delta stand zweieinhalb Stunden fertig gepackt auf dem Rollfeld weil im Gepäckraum ein kleiner Panda ausgebrochen war. Und es hat dann halt seine Zeit gebraucht, bis der Frankfurter Zoodirektor da war, der Panda betäubt war und aus dem Container geborgen werden konnte. Und wir wurden per Funk-Schalte vom Pilot auf dem laufenden gehalten. Abenteuer pur also!
Jetzt bin ich mit Philipp und Svenja das Wochenende genießen, bevor nächste Woche die Konferenz anfängt.

Mittwoch, Februar 03, 2010

Die Krux mit den UAVs

Mal was für die Allgemeinbildung: wer weiß, was UAVs sind? Richtig, entweder Unmanned Aerial Vehicle (also ein unbemanntes Luftfahrzeug) oder der Unnötige Anzug Verschleiß. Das ist ein Koeffizient, der angibt, wie oft (prozentual) man seinen Anzug unnötigerweise in einen Koffer gequetscht und auf eine Konferenz mitgeschleift hat. Bei den ungefähr 5 Konferenzen auf denen ich bisweilen verweilt habe, ist mein persönlicher UAV bei 100%. Auf der einen Seite natürlich schön, wenn man auf einer Konferenz ist, wo es etwas entspannter und legerer gekleidet zugeht. Andererseits auch schade um den Anzug, der bei mir da wirklich knittertechnisch leidet, und ausserdem um den schönen Platz. Was hätte da nicht alles in den Koffer gepasst. Wenn ich den unnötig verbratenen Platz auf allen Konferenzen zusammenrechne, hätte da wahrscheinlich einmal locker die Susi in den Koffer gepasst. Und daran hätte ich wohl mehr Freude als an dem Anzug in meinem Schrank (den ich am Samstag erstmal wieder in meinen Koffer kriegen muss....)

Dienstag, Februar 02, 2010

Euro-Enthusiasmus


Habe ich schonmal erwähnt, dass ich manchmal ein Euro-Fan bin? Mag sein, dass manches überreguliert wird und die EU auch viel kostet. Aber manchmal erlebt man die europäische Einigung auch einfach nur von ihrer Sonnenseite. Ich zum Beispiel am heutigen Tag. Ich bin gerade in Slowenien, wo morgen eine Konferenz anfängt. Und ich finde es wirklich nett, hier ganz ohne Reisepass und Devisentausch herreisen zu können. Das fühlt sich gut an. Und auch abgesehen von den Reiseformalitäten ist das nett hier: Die Berge sind hoch, der Schnee ist weiß (und tief), die Leute sind nett, und im Konferenzprogramm hat es Pausen, die mir vielleicht ein bisschen Skifahren erlauben (auf der Piste, die direkt vor der Tür beginnt). Was will man mehr?
(mal abgesehen von etwas Gemeinschaft mit einer Frau, die jetzt in Karlsruhe eingeschneit ist).