Mittwoch, Juli 26, 2006

Nachtrag 15. Juli - Yosemite und Sequoia

Unsere Tour durch die Nationalparks im Südwesten haben wir mit zwei echten Schwergewichten begonnen. In Yosemite haben wir nochmals den HalfDome bestiegen. Der heißt HalfDome, weil er eben ein halber Dom ist. Und er sieht frappierend den bärensicheren Mülleimern ähnlich. Kann das Zufall sein, oder ist das ein geschickt eingefädelter Werbefeldzug der Mülltonnenindustrie?








Die Wanderung stand diesesmal unter geringfügig veränderten Vorzeichen. Mit mehr Schlaf, mehr Wasser, mehr Zeit und mehr deutschen Gesprächen arbeiteten wir uns in sechs Stunden auf den Gipfel. Für Ralf war das wohl auch der Gipfel des Leidens. Zwei Blasen, die nicht größer hätten sein können, versuchten seine Füße zu verschlingen. Aber was können Blasen einem Mann, der den Red-Robin Burger MIT Fritten weggehauen hat - genau: gar nix! Er ist halt ein Held. Ich würde ja durchaus zugeben, dass er aus härterem Holz geschnitzt ist als ich. Aber um ehrlich zu sein, muss ich sagen, dass er gar nicht aus Holz geschnitzt ist. Ralf ist aus Kruppstahl!

Die restlichen Bilder könnt ihr über die Links rechts anschauen, aber eines will ich schon noch hier reinpacken. Ich hoffe nämlich auf den ein oder anderen Laut des Entsetzens (von Müttern und verantwortungsbewussten Menschen) bzw. der Bewunderung (von jungen Mädchen mit einem Faible für heldenmutige Rockertypen (ja genau, damit mein ich zum Beispiel die Susi) oder leichtsinnigen Knallköpfen).



Die zwei Hanswürste mit tausend Meter Nix im Untergrund sind nämlich wir. Nur gut, dass es zu warm für Glatteis war.

Oben auf dem Gipfel war übrigens auch eine Pfadfindergruppe. Von denen ein junger Mann ein rumrennendes Vieh (weiß nicht genau, was es war, aber es war KEIN Biber) souverän als Biber bezeichnet hat. Als ihm sein Gruppenleiter eröffnete, dass Biber ganz gern an Flüssen Dämme bauen anstatt auf Berggipfeln Touristen zu erheitern, war der Bub beleidigt. Hat mich ein wenig an die Lila Kuh erinnert, die deutsche Kinder gerne malen. Für manche Kinder ist halt alles, was ein Fell hat und nicht lila ist ein Biber. Könnte mir nicht passieren. Denn ich weiß ja zum Glück, dass man einen Biber an der Tube Dentagard Zahnpasta erkennt, die er immer in der Hand hat :)

Nach einer Nacht in der Wildnis steuerten wir noch ein paar Aussichtspunkte an, bevor es los nach Fresno ging. Dort trafen wir Clay, der vor ungefähr 10 Jahren mal der Austauschpartner meines Schulfreundes war. Mit dem trafen wir uns zu einem (na, wer errät es?) Burger bei Red Robin. Und zu wirklich netten 3 Stunden schwätzen.



Clay arbeitet jetzt für die Pfadfinder und studiert nebenher so interessantes Zeug wie Menschenführung und Mentoring. Das war alles sehr interessant.

Am Abend waren wir dann bereits in Sequoia. Dort gibt es die (vom Volumen her) größten lebenden Geschöpfe der Erde, die Sequoia-Bäume. Da wirken sogar Blauwale armseelig, von 1,70 Meter großen Deutschen ganz zu schweigen. Ich habe es sehr genossen, all diese majestätischen Bäume zu sehen und zu fühlen, dass Gottes Schöpfung bei weiterm mehr und größer ist, als das, was ich jemals kennen oder erfahren werde. Und natürlich habe ich schonmal Pläne und Träume geschmiedet für die Zeit, wenn mein Mammutbaum daheim die 70 Meter Marke knackt. Das war wie Glückshormon-Doping für den Freund des gepflegten Baumhauses.

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