Dienstag, Mai 16, 2006

Bratwurst- und Drogenerfahrungen

 
Wer mich kennt, weiß ja eigentlich, dass ich tief in meinem Innern ein knallharter Rocker bin. Am Wochenende sind wir zusammen nach Los Angeles gefahren, wo KROQ, ein lokaler Rocksender, ein Festival veranstaltet hat. Das Staraufgebot war beeindruckend (Red Hot Chilli Peppers, AFI, Panick at the disco, Dashboard Confessional, Angel and Airwaves, Rob Zombie, usw. usf.) und da wir auf Umwegen an Tickets gekommen sind, haben wir uns wieder einmal auf den sechsstündigen Roadtrip in den Süden gemacht.

Das Festival heißt Weenie Roast. Weenies, das sind Wiener Würstchen. Wenn ein Festival Würstchenrost heißt und unter freiem Himmel stattfindet, dann kann man sichs eigentlich denken, dass man gebrutzelt wird. Aber das ist ja gerade das schöne daran, wenn man was mit Studenten unternimmt. An die naheligenden Sachen (Sonnencreme zum Beispiel) denkt keine Sau. Und das schöne an einer Rockerveranstaltung ist, dass die zwar daran denken, Bier zu obszönen Preisen (10 Dollar für gefärbtes Light-Wasser) zu verkaufen, aber mit so nebensächlichen Dingen (wie zum Beispiel Sonnencreme) will keine Sau Geld verdienen. So haben wir also gebrutzelt. Ich am meisten, da ich ja eher der Wikinger unter den Hauttypen bin.

Jetzt aber zu meinen Drogenerfahrungen. Bitte helft der Muddi wieder auf den Stuhl und sagt ihr, dass es nur mittelbare Drogenerfahrungen waren, die ich gesammelt habe. Mittags um zwei hat eine Tante neben mir mehrmals an einer glimmenden, kleinen Tonpfeife gezogen. Ich sag dazu jetzt einfach mal "gekifft". 10 Minuten später ist sie einfach so umgekippt. Bumm. Unter tatkräftiger Hilfe Umstehender hat sies wieder auf die Beine geschaft. Für ungefähr 50 Sekunden und 5 Meter. Dann lag sie wieder.
Mittags saß dann einer neben uns. Der hat auch gekifft. Dann saß er für ungefähr 2 Stunden (keine Übertreibung!) bewegungsunfähig mit geschlossenen Augen da. Ich war mir sicher, dass er tot ist. Während seine Freundin das Konzert genoss, hat er nur dank seines vegetativen Nervensystems überlebt. Tons of Fun, wie wir Amis dazu sagen. 70 Dollar für ein Ticket zahlen und dann bewusstlos sein.

Wenn man auf die Schauze fallen für "ein tolles Gefühl", Bewusstseinsverlusst für "gesundheitlich total ungefährlich" und verlorene Lebenszeit für "nicht ganz so spießige Freizeitgestaltung" hält, dann trifft tatsächlich alles zu, was man mir schon so übers Kiffen erzählt hat. Und die tödlichen Verkehrsunfälle machen das Leben bestimmt auch relativ abwechslungsreich. Das muss man doch einfach legalisieren.

So jetzt aber noch zu meiner weiteren Lebensplanung als Rocker. Wenn ich das tatsächlich weiter vorantreiben will, dann sollte ich mir dringend die Unterarme tätowieren und ein bisschen Metall durchs Gesicht stechen. Mit den Unterarmen hab ich schonmal angefangen. Die sind mit einem gleichmäßigen, intensiven Rotton vorpigmentiert. Wie auch der Nacken. Weil ich also ein relativ roter Rocker bin, denke ich darüber mach, mir "RUBIN" als Künstlernamen einzutragen.
Aber darüber muss ich noch nachdenken... Posted by Picasa

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