Was sind die besten Möglichkeiten, seiner Begeisterung über ein tolles klassisches Konzert Ausdruck zu verleihen? Hier meine persönlichen Top-3, so wie ich es gestern bei unserem Besuch des Uni-Orchesters erlebt habe:
Auf Platz 3: frenetisches Klatschen. Nicht aussergewöhnlich, hat aber den Vorteil, dass es halbwegs möglich ist, die Anerkennung in angemessener Gleichverteilung über die zahlreichen Mitglieder des Orchesters schwappen zu lassen.
Auf Platz 2: kleine Kinder dazu zwingen, Blumensträuße an Solisten und den Dirigenten zu übergeben. Besonders nett, weil ja jeder weiß, dass das nicht soooo spontan und freiwillig von den Kindern getan wird. Ausserdem amüsant für das Publikum, weil einer der Knaben versehentlich zwei Sträuße der Solistin übergeben wollte, womit keiner mehr für den Dirigenten geblieben wäre. Das konnte aber zum Glück von einer engagierten Geige verhindert werden. Für mich persönlich eine der unangenehmsten denkbaren Aufgaben. Vor riesen Publikum einem putzigen Kind einen Blumenstrauß wegnehmen. PR-Fiasko!
Auf Platz 1: Mein Absoluter Favorit! Bei romantischen Werken ja durchaus üblich sind die mehrfachen in beinahe unermessliche Intensität gesteigerten vermeintlichen Abschlussakkorde. Das hat brachialen Pathos, erschütternde Leidenschaftlichkeit und zuweilen auch ein bisschen Komik. Zum Beispiel wenn der Mann, der hinter dir sitzt zwischen dem vorletzten (den er naiverweise für den letzten hält) und dem wirklich komplett hinter-aller-giga-ultra-letzten relativ halblaut (eher laut als halb) "WAHNSINN" sagt. Kommt besonders gut, wenn er in der zweiten reihe sitzt und nur zwei Meter vor ihm die Mikrophone stehn, mit denen das Konzert aufgezeichnet wird. Aber jetzt weiß man wenigstens auch wenn man die CD anhört, dass es wahnsinnig gut war.
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vor 3 Jahren
1 Kommentar:
Ergänzen möchte ich Platz 3 um die nette Tatsache, dass das Publikum zu gleichen Hälften aus Menschen bestand, die wissen wann man zu klatschen hat und eifrig klatschenden Mitläufern. Wie immer ...
Platz 2 ist ergänzungsbedürftig in der Hinsicht, dass mir ein solches Kind einen Platz in Reihe 3 verschafft hat. Es wollte nach der Pause selber in der Ersten sitzen (um die Blumen zu überreichen) und ich hatte nichts dagegen: War das Konzert doch fortan nicht mehr nur in Super-Stereo (das Reihe 1 Syndrom), sondern auch visuell herausfordernd: In der Dritten konnte man zumindest mehr sehen als nur die erste Reihe Geigen.
Allerdings war ich nicht, wie sich manch einem nun kombinierend aufdrängen könnte, die bei Platz 1 erwähnte Person! Die saß in der zweiten Reihe.
Egal ... ein Genuss war das Konzert auf jeden Fall!
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