Im Leben ist so einiges ungerecht verteilt. Zum Beispiel, das Verhältnis von berichtenswerten Ereignissen und der Zeit, über diese Ereignisse auch tatsächlich in einem Blog zu berichten. Aber man kann ja auch mal was nachtragen. Zum Beispiel ein paar Eindrücke von unserer Reise nach Thailand:
Weil Susi schon den nördlichen Teil des Landes bereist hat, haben wir uns in unserer gemeinsamen Zeit auf den Süden konzentriert. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln haben wir eine Rundreise gemacht, die uns auch über eine Reihe von wirklich netten Inseln geführt hat. Zunächst sind wir nach Koh Tao (die Schildkröteninsel) gefahren. Weil gerade auf der Insel nebenan die fette Vollmondparty am Start war und ausserdem viele Leute ihren Thailandaufenthalt storniert haben, hatten wir das Gefühl, dass wir die Insel fast für uns alleine haben.
Weil wir nach einem Ausflug von einem (Offroad-)Taxifahrer versetzt wurden, sind wir von einem Lastwagen mit burmesischen Gastarbeitern mitgenommen worden. Über den Inselberg hinweg auf einer Straße, die von Gletscherspalten-artigen Schluchten durchzogen wurden sind wir als auf einem 7,5-Tonner gefahren. Und ich hätte auf der Ladefläche durchaus Angst bekommen können, wenn nicht einer von den Burschen auf dem Dach des Führerhauses gesessen hätte und bei allen 80-Zentimeter tiefen Schlaglöchern und Abgründen, die sich neben der Fahrbahn auftaten schallend gelacht hätte. Hatte durchaus etwas heldisches. Ich wusste nicht, ob ich es beschämend oder schön finden sollte, dass die armen Schlucker die uns mitgenommen haben, sich anschließend geweigert haben, Geld für die Fahrt anzunehmen.
Auf der nächsten Inseln (Koh Samui) haben wir uns dann Roller ausgeliehen und haben die Insel umrundet. Ich habe mich nicht nur gefühlt wie - nein, ich war Dennis Hopper, der Easy Rider schlechthin. Ungezügelte Freiheit und nur höchstens ein Hauch von Ängstlichkeit ob der Linksfahrerei und der Erkenntnis, dass jede Form von Verkehrsregeln in Thailand höchstens eine unverbindliche Handlungsempfehlung sind...
Ausserdem gabs eine durchaus reizvolle Wanderung zu einem Wasserfall. Bei der sich auch die Gelegenheit ergab bislang unentdeckte Persönlichkeitanteile meinerselbst zu entdecken und auszuleben: Den Tarzan im Mann. War übrigens kein triviales Unterfangen, dieses Bild zu schießen - beim ersten Versuch riß die Liane, beim zweiten sprang ich gegen den Baum. Aber manches muss man einfach riskieren, wenn man eine Frau durch animalisches Verhalten beeindrucken will.
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vor 3 Jahren
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